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Warum LehreLernen?
Jeder Lehrende sollte nach Möglichkeit LehreLernen als Hilfestellung in Anspruch nehmen und sich überlegen, ob die Summer School, der Basic Kurs oder auch das individuelle Gespräch am besten für die eigene Weiterbildung geeignet ist. Dr. Thomas Wichard (Chemie)
Ich habe es immer bedauert und fand es widersprüchlich, dass es gerade an der höchsten Schulform, der Universität, keine didaktische Ausbildung für die Lehrenden gibt. Dr. Romi Zäske (Psychologie)
Ich kann es nur jedem empfehlen da mitzumachen und sich die Anregungen, vor allem auch durch die Videoaufzeichnung, zu holen. Dr. Romi Zäske (Psychologie)
Ich würde die Teilnahme am Programm von LehreLernen auf jeden Fall empfehlen. Auch vielleicht erstmal einen Tagesworkshop zu machen, um zu sehen, das ist etwas für mich oder nicht und dann von dort aus in das Zertifikatsprogramm einzusteigen. Dr. Kristin Griebenow (Chemie)
Es ist schön, dass es so eine Institution gibt. Ich finde es persönlich für meine Lehre gut und sie hat sich dadurch weiterentwickelt. Ich kann allen Dozenten nur empfehlen, sich mit dem Thema Wie mache ich gute Lehre? auseinanderzusetzen. Dr. Kristin Griebenow (Chemie)
Es ist eine sehr gelungene und ausgewogene Mischung zwischen der Wissensvermittlung und Methodenkompetenz, die man erlangt und aber auch der Reflexion der eigenen Erfahrungen und der eigenen Rolle. Das mündet darin, eine andere Haltung der Lehre, den Studierenden und dem eigenen Tun gegenüber zu entwickeln. Dr. Inga Petruschke (Medizin)
Es ist Lernen durch Selbsterfahrung. In den Workshops hat das LehreLernen-Team das angewendet, was wir in der Lehre letztendlich auch angewendet haben. Wir waren in dem Moment die Lernenden und in derselben Situation wie dann die Studierenden, wenn wir Lehrende sind. Wir konnten in diese Rolle schlüpfen und alle Methoden und auch diese Haltung, die uns entgegengebracht wurde, erleben. Dr. Inga Petruschke (Medizin)
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Videografie einer Lehrveranstaltung
Ich fand die Videoaufzeichnung super. Anfangs war ich natürlich ein bisschen aufgeregt. Die Auswertung war dann aber sehr konstruktiv und die Nachbereitungssitzung hat mir viel gebracht. Ich hatte auch das Gefühl, dass wertgeschätzt wird, was schon da ist und man viele Sachen schon richtig macht. Ich fand toll, dass die Mitarbeiterin von LehreLernen zu jeder Frage eine Lösung hatte. Das hat mir großen Spaß gemacht und das war das, wovon ich am nachhaltigsten profitiert habe. Dr. Romi Zäske (Psychologie)
Das Videofeedback ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Man sieht sich selbst ja sonst nicht und mal zu erleben wie man interagiert und wirkt, das fand ich sehr hilfreich. Dr. Kristin Griebenow (Chemie)
Ich fand es ungewohnt und aufregend einen Beobachter zu haben und zu wissen, dass es langfristig dokumentiert wird. Ich konnte das in der Situation dann aber sehr schnell vergessen und die Kamera war nicht mehr so präsent. Das Feedback in der Gruppe und durch LehreLernen war sehr, sehr wertvoll. [...] Durch die Videoaufzeichnung werden Dinge sichtbar, die mir selbst nicht bewusst waren. Dr. Inga Petruschke (Medizin)
Ich habe von Kollegen gehört, dass es dort eine Videositzung gibt und das klang für mich sofort sinnvoll und sympathisch, weil sich dort Hochschuldidaktiker wirklich individuell mit der eigenen Stunde auseinandersetzen und eine Rückmeldung geben. Da habe ich die Chance gesehen, mich mit Experten und auch mit anderen Dozenten auszutauschen. Dr. Romi Zäske (Psychologie)
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Didaktische Erkenntnisse
Für mich ist es tatsächlich eine Erleichterung, dass ich mit den neuen Methoden, die ich in der Vorlesung einsetze, nicht mehr 90 Minuten durchgehend rede. Ich kann eine Pause machen und die Studierenden können ein paar Minuten darüber nachdenken. Außerdem bekomme ich eine direkte Rückmeldung. Die hilft mir dann spontan eventuelle Fehler aufzugreifen und entsprechend in der Vorlesung fortzufahren. Ich stelle zum Beispiel eine kleine Frage, die mithilfe des Wissens, welches ich 20 Minuten vorher vermittelt habe, jetzt gelöst werden soll. [...] In der Vorlesung kann das zwar keine komplizierte Berechnung sein, aber vielleicht eine kleine Zeichnung. Bei einer kleinen Zahl von 50-60 Studenten gehe ich dann durch die Reihen und kann sehr schnell erkennen, ob beispielsweise eine Kurve richtig gezeichnet ist oder die Achsen richtig beschriftet sind. Wenn nicht, dann weiß ich eben auch, dass da noch etwas fehlt. Dann kann ich darauf kurz eingehen und mache anschließend mit dem Stoff weiter. Die Studierenden haben das zwar überrascht aufgenommen, aber sich dann auch relativ schnell daran gewöhnt. Am Anfang war es natürlich neu für sie, dass sie sich jetzt während einer Vorlesung mit ihrem Nachbarn gezielt zwei bis fünf Minuten über den gehörten Lehrinhalt unterhalten sollen. Aber es ist, glaube ich, sehr gut angekommen. Dr. Thomas Wichard (Chemie)
Das Programm hat mich in die Lage versetzt, die eigene Lehrveranstaltung vom Ursprungsgedanken bis zur Prüfung zu durchdenken und zu planen und mit dem ganzen Hintergrundwissen der Methoden und den Lernzielen den großen Bogen gehen zu können. Dabei angeleitet zu werden und das Feedback zu bekommen, war ein ganz großer Gewinn. Dr. Inga Petruschke (Medizin)
Die Medizin ist auf die Wissensaneignung fokussiert und nicht auf Meinungsbildung im Unterschied zu anderen Fächern. Der Austausch mit Kollegen aus anderen Fächern hat mich bestärkt, die Meinungsbildung zu fördern. Das Programm hat mich ermutigt, davon abzuweichen, was ich selbst in meinem Studium erlebt habe. Dr. Inga Petruschke (Medizin)
Das Programm von LehreLernen hat mir den Mut zur Lücke gegeben. Es war eine Erkenntnis von LehreLernen, dass es nicht immer darum geht, möglichst viel Stoff zu vermitteln, sondern an Beispielen und mit Ruhe bestimmte Sachen zu lernen. Ich habe vor, einige Seminarinhalte zu reduzieren und die thematische Mitbestimmung der Studierenden zu erhöhen. Dr. Romi Zäske (Psychologie)
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Aha-Erlebnisse
In der Naturwissenschaft besteht der Hang dazu, dass wir versuchen, sehr viele Daten zu vermitteln, ohne den Studierenden, eine Hilfestellung mit auf den Weg zu geben, wie sie das Neue verarbeiten können. Das Programm von LehreLernen hat mich hier zum Umdenken angeregt. Ich habe interessante Methoden erlernt, sodass ich jetzt innerhalb einer Vorlesung die Studierenden stärker einbinde und dafür den Umfang des Inhaltes etwas reduziert habe. Der Gewinn ist aus meiner Sicht, dass die Studierenden tatsächlich eine bessere Lernkurve aufzeigen und sich auch von Woche zu Woche besser auf die nächste Veranstaltung oder die Prüfung vorbereiten. Ich rege die Studenten durch Rückfragen dazu an, ihren eigenen Lernerfolg während der Vorlesung zu hinterfragen. Dr. Thomas Wichard (Chemie)
Wichtige Erkenntnisse waren Grundprinzipien, die man immer anwenden kann. Man vergisst zum Beispiel manchmal, dass man den Lernenden in der Regel voraus ist und ihnen daher genug Zeit geben muss, die Dinge zu durchdenken und für sich in eigenen Worten zusammenzufassen. Also habe ich persönlich gelernt, dass man zum Beispiel auf genügend Pausen achten muss, damit sich Sachen entwickeln können. Dr. Romi Zäske (Psychologie)
Ich war selbst eher konservativ, was zum Beispiel Gruppenarbeiten angeht. Aber als ich das selbst ausprobiert und gesehen habe, dass es super läuft und der Mehrwert für die Studierenden auf jeden Fall gegeben ist, war ich viel offener. Und jetzt bin ich insgesamt viel offener und experimentierfreudiger für aktivierende Methoden. Dr. Kristin Griebenow (Chemie)
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Übung in einem Workshop, in dem es darum ging, wie Wissen vermittelt wird. Es gab ein Anfangsbild, das durch Stille-Post weitergegeben wurde und am Ende war die Frage, ob dasselbe Bild herauskommt. Es ging dabei um die Frage, wie wir erklären müssen, damit am Ende die wesentlichen Informationen bei den Studierenden ankommen. Da habe ich gesehen, dass wir oft viel zu viel Wissen beim Gegenüber voraussetzen. Dr. Inga Petruschke (Medizin)
Ich erkläre Studierenden, die Abschlussarbeiten bei mir schreiben häufig, wie man Excel für die Erstellung von Grafiken verwendet. Das erkläre ich dann immer wieder im Zweiergespräch und das ist natürlich aufwändig. Weil das also ständig wieder gebraucht wird, wurde mir von LehreLernen vorgeschlagen, ein Video für die Instruktion zu erstellen, das ich immer wieder verwenden kann. Es sind also schon Tipps, die wirklich die Arbeit erleichtern. Dr. Romi Zäske (Psychologie)
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Arbeitsatmosphäre und interdisziplinärer Austausch
Erst hatte ich Vorbehalte, weil es so viele verschiedene Fachrichtungen sind, aus denen die Teilnehmenden bei LehreLernen kommen. Man hat sich dann aber automatisch an den Leuten orientiert, die ähnliche Lehrformate oder ähnliche Probleme hatten. Dieser Austausch war sehr fruchtbar. Man hat diesen Gruppeneffekt, da man quasi im selben Boot sitzt. Dr. Romi Zäske (Psychologie)
Man hat wirklich das Gefühl, da ist jemand, der sich Mühe gibt, dass man noch mit der Motivation und der Aufmerksamkeit dabeibleibt, sodass der Tag wie im Flug verging und mir Spaß gemacht hat. Und überhaupt diese offene und wertschätzende Atmosphäre mochte ich sehr. Dr. Romi Zäske (Psychologie)
Der Austausch mit anderen Dozenten hat mir viel gebracht, weil man sieht, dass alle ähnliche Erfahrungen und Probleme gehabt haben. Auch spannend war der Aspekt, dass Andere Probleme haben, die ich mittlerweile nicht mehr habe. Dadurch konnte ich sehen, dass ich mich weiterentwickelt habe. Es war auch spannend zu sehen, wie Lehre in anderen Fachbereichen praktiziert wird. Das fand ich sehr hilfreich und schön. Dr. Kristin Griebenow (Chemie)
Im Advanced-Programm fand ich die Blickrichtungen der verschiedenen Fachrichtungen sehr wertvoll. Auch sonst in den Workshops werden die Fächerkulturen sehr deutlich und es schärft das Bewusstsein für das eigene Fach und dessen Kultur und auch für das, was man daran ändern möchte. Die Mediziner sind häufig unter sich und durchlaufen einen anderen Weg innerhalb der Hochschule. Da ist, durch das fächerübergreifende Arbeiten, LehreLernen ein wohltuender Ausgleich. Dr. Inga Petruschke (Medizin)
Eine weitere schöne Motivation, am Programm von LehreLernen teilzunehmen, war für mich, dass ich aus meiner eigenen Blase heraustrete und sehe, wie andere Fachbereiche die Lehre durchführen. Dr. Thomas Wichard (Chemie)